Die Katharinenkirche in Lübeck wird auch Museumskirche St. Katharinen zu Lübeck genannt und ist die Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters. Sie ist die einzige erhaltene Klosterkirche in Lübeck. Vermutlich um 1303 wurde zunächst der Ostteil mit Chorraum und Querschiff im Stil der Backsteingotik erbaut, ab 1335 das Langhaus vollendet. Später kamen noch Kapelleneinbauten und -anbauten hinzu. Sie ist mit einem Hochchor und einem kryptaähnlichen Untergeschoss ausgestattet. Während der französischen Besatzung Lübecks 1806–13 wurde die Kirche profaniert. Ab 1841 entstand die erste Sammlung mittelalterlicher Bildwerke. Ab 1926 entstand eine Sammlung von Gipsabgüssen von Bildwerken Lübecker Herkunft im Ostseeraum, darunter der monumentale Abguss der St.-Jürgen-Gruppe von Bernt Notke in der Nikolaikirche in Stockholm.
Die Kirche ist eine dreischiffige, neunjochige Basilika mit asymmetrischen Seitenschiffen, einem polygonalen Chorabschluss und einem zweischiffigen Querhaus. Von der gotischen Ausstattung ist noch das Chorgestühl im Oberchor von 1329 erhalten. Die Triumphkreuzgruppe wird auf 1450 datiert. Mehrere Ausstattungsstücke der Kirche sind heute im St. Annen Museum zu sehen. Im Fußboden des oberen Chores ist der Grabstein des Bischofs von Ösel († 1337) erhalten. Fast der gesamte Fußboden der restlichen Kirche besteht aus Grabsteinen vom Mittelalter bis ins ausgehende 18. Jahrhundert. Die kostbarste Grabplatte der Kirche ist die flämisch beeinflusste Messinggrabplatte des Bürgermeisters Johann Lüneburg († 1461) im Unterchor.
Adresse: Königstraße 27, 23552 Lübeck-Innenstadt (HL)
Kulturstiftung Hansestadt Lübeck
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Fotos: Jan Petersen, Kunst@SH, 2025







