Alte Kirchen

Schleswig-Holstein & Hamburg

Der Ratzeburger Dom (auch Dom St. Marien genannt) wurde in den Jahren von 1154 bis 1220 als eine dreischiffige romanische Basilika erbaut. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurden der Kreuzgang und das Kapitelhaus der Prämonstratenser-Chorherren angebaut, 1380 die sogenannte „Lauenburger Kapelle“. Einige Elemente des ursprünglich romanischen Baus wurden während der Gotik entsprechend angepasst. 1876–81 erfolgte eine umfassende Restaurierung des Doms unter Leitung von Georg Daniel. Nach einem Blitzeinschlag fanden 1893–99 Restaurierungen durch Georg Daniel und Friedrich Wilhelm J. Rickmann statt. Bei den letzten größeren Restaurierungen (1953–1966) wurde der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt. Heute ist der mittelalterliche Dom eines der ältesten Kirchengebäude im Land Schleswig-Holstein. Die Gesamtanlage mit Dom, Kreuzgang und Klosterbauten ist eines der am vollständigsten erhaltenen Ensembles der Spätromanik in Europa.

Zur reichhaltigen Innenausstattung des Doms gehört u.a. Teile des ältesten Chorgestühls in Norddeutschland. Der 1629 entstandene Hochaltar im frühbarocken Knorpelstil von Gebhard Jürgen Titge befindet sich heute im südlichen Querschiff. Von Titge stammt auch das 1649 geschaffene Epitaph. Den spätgotischen Flügelaltar erstellte um 1490 die Lübecker Werkstatt des Hermen Rode, während die Rückseiten der Tafeln von Hinrich van Kroghe bemalt wurden. Die prächtige Renaissancekanzel entstand 1576, die Triumphkreuzgruppe aus dem 13. Jahrhundert.

Adresse: Domhof 35, 23909 Ratzeburg (RZ)
Domkirchengemeinde zu Ratzeburg, Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg

Weitere Infos: Website / Wikipedia / Kirchenfenster / Altar

Fotos: Jan Petersen, Kunst@SH, 2024


Der Altarraum
Blick zur Orgel
Das hohe Epitaph des Herzogs August von Sachsen-Lauenburg und seiner Gemahlin, erstellt 1649 von Gebhard Jürgen Titge
Die Ansverustafel (1681) im nördlichen Seitenchor (Tonnengewölbe) stellt in zwölf Bildern die legendenreiche Lebensgeschichte des Abtes aus dem Kloster St. Georgsberg dar, der 1066 gesteinigt, später heilig gesprochen und als Märtyrer verehrt wurde.
Im südlichen Seitenschiff
Im südlichen Seitenschiff